Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen

Die Dach- und Fassadenbegrünung gewinnen im Rahmen einer klimaangepassten und wassersensiblen Stadtentwicklung bundesweit an Bedeutung, denn sie bilden einen Mehrfachnutzen für die Stadt. Auf kommunaler Ebene kann die Umsetzung von Dach- und Fassadenbegrünung durch verschiedene Instrumente gefördert werden, die sich in ihrem Wirkungsbereich, ihrer Verbindlichkeit und ihrem finanziellen Aufwand für die Stadt unterscheiden.

Der Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) führt die langjährige Umfragereihe bei deutschen Städten zur direkten und indirekten Förderung der früheren Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) und des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU) fort. Die Ergebnisse der Städteumfragen und weiterer Recherchen zu den verschiedenen Instrumenten werden jährlich im BuGG-Marktreport Gebäudegrün veröffentlicht. Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse der Städteumfragen von 2010 bis 2021 zur Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung zusammen und zeigt aktuelle Entwicklungen auf.

 

Förderprogramme (finanzielle Zuschüsse)

Bei einem Förderprogramm handelt es sich um ein Instrument der direkten Förderung. Durch Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen wird ein finanzieller Anreiz geschaffen, freiwillig Dach- und Fassadenbegrünungen umzusetzen.

Kommunale Förderprogramme

Bei kommunalen Förderprogrammen sind die Städte selbst die Fördermittelgeber. Die Mittel stammen in der Regel aus dem eigenen kommunalen Haushalt und können mit Landes- und Bundesmitteln verbunden werden. Die Aufstellung eines kommunalen Förderprogramms ist eine freiwillige Leistung ohne Rechtsanspruch, die stark von der jeweiligen Haushaltslage abhängt. Der Wirkungsbereich einer Förderung kann sich flächendeckend auf das gesamte Stadtgebiet oder lokal begrenzt auf bestimmte Stadtteile beziehen. Eine Förderung kann für den Gebäudebestand sowie für Neubauten gelten. Der Fokus bei kommunalen Förderprogrammen liegt auf der finanziellen Unterstützung von Privatpersonen sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die folgenden Listen sowie die Übersichtskarte fassen die deutschen Städte mit finanziellen Zuschüssen für Dach- und Fassadenbegrünungen zusammen, die sich im Rahmen unserer Städteumfragen und -recherche zurückgemeldet haben.

Die Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Ihre Stadt nicht in unseren Listen aufgeführt ist, kann diese dennoch über ein Förderprogramm verfügen. Schauen Sie hierzu selbst auf der Internetseite Ihrer Stadt nach. Außerdem können Sie gerne bei der zu Ihrem Wohnort entsprechenden Verwaltung anrufen. Melden Sie sich dort beim Grünflächenamt, Stadtplanungsamt oder Bauamt. Ggf. ist ein Klimaschutz- oder Klimaanpassungsmanager genannt, der Sie ebenfalls zu Fördermöglichkeiten informieren kann.

 

Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene

Neben einzelnen Kommunen bieten regionale Zusammenschlüsse und manche Bundesländer eine direkte Förderung von Gebäudebegrünung an. Auch die Programme der Städtebauförderung ermöglichen eine Bezuschussung von Dach- und Fassadenbegrünung als Teil der grünen Infrastruktur. Zudem bestehen ressortspezifische Bundesförderprogramme, bei denen Gebäudegrün als förderfähige Maßnahme integriert ist. Die verschiedenen Förderprogramme unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihres Fördermittelgebers, sondern auch mit Blick auf die Förderziele, die Förderberechtigten, die Förderart und die Förderhöhen. Die folgende Liste bietet einen Überblick über aktuelle Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene zur Gebäudebegrünung.

Sollten Sie Fragen rund um das Thema "Förderung" haben oder unsere vorliegenden Listen aktualisieren wollen, wenden Sie sich bitte an die BuGG-Geschäftsstelle unter E-Mail info@remove-this.bugg.de  bzw. Tel. +49 30 40054102.

 

Gebührenreduktion bei der gesplitteten Abwassergebühr

Gemeinden regeln individuell durch Satzung die Abwasserbeseitigung für ihr Gemeindegebiet und stellen die notwendige Infrastruktur sicher. Zur Kostendeckung von Bau, Betrieb und Instandhaltung der öffentlichen Abwasserbeseitigungseinrichtungen erheben die Gemeinden eine Abwassergebühr (als Benutzungsgebühr) bei den Grundstückseigentümer*innen. Innerhalb der gesplitteten Abwassergebühr wird die Beseitigung des Schmutzwassers nach dem Frischwassermaßstab berechnet. Zur Ermittlung der Niederschlagswassergebühr dient hingegen die befestigte und abflusswirksame Fläche mit Kanalanschluss des jeweiligen Grundstücks. Für Maßnahmen, die zum lokalen Regenwasserrückhalt beitragen, kann innerhalb der Satzung eine Gebührenreduktion für die Niederschlagswasserbeseitigung erlassen werden. Zu diesen Maßnahmen zählt u. a. die Dachbegrünung, sodass diese indirekt gefördert wird. Die folgende Liste beinhaltet deutsche Städte mit mehr als 50.000 Einwohner*innen, die eine Gebührenreduktion für Gründächer festgelegt haben. Bei Fragen zur Kosteneinsparung in ihrer Stadt können sie die zuständigen Abwasserbetriebe kontaktieren.

 

BuGG-Gründach-Bundesliga und Gründach-Index

Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) hat erstmalig im Rahmen des BuGG-Marktreports Gebäudegrün 2020 die „Gründach-Bundesliga“ veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht dabei die von den Städten mittels Befliegungen und Kartierungen ermittelte Gesamtfläche begrünter Dächer. Die Summe aller Dachbegrünungsflächen in Relation gesetzt zur Einwohnerzahl ergibt dann einen Gründach-Quadratmeter-Wert pro Einwohner. Das Reizvolle dieser Vorgehensweise ist, dass auch kleinere Städte um die „Meisterschaft“ mitspielen können, da mit relativen Werten agiert wird. Das Ranking ergibt sich somit unabhängig von der Größe der Stadt.

Im Durchschnitt lag der „Gründach-Index“ im Jahr 2020 bei 1,2 m²/EW. Für das Jahr 2021 stieg der Index leicht auf 1,3 m²/EW an. „Tabellenführer“ bleibt die Landeshauptstadt Stuttgart mit 4,1 m²/EW.

 

BuGG-Marktreport Gebäudegrün 2021

Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) hat im letzten Jahr mit dem „BuGG-Marktreport Gebäudegrün 2020” erstmals eine Übersicht der wichtigsten ermittelbaren Zahlen zur Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung in Deutschland veröffentlicht. Damit hat er ein Nachschlagewerk geschaffen, auf das tausendfach von Politik, Industrie, Baubeteiligten, Medien, Hochschulen und Studierenden zurückgegriffen wurde.

Mit dem vorliegenden „BuGG-Marktreport Gebäudegrün 2021" werden die Zahlen des Gebäudebegrünungsmarktes aktualisiert, im Fokus liegen hierbei die Zuwächse bei der Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Ergebnisse der BuGG-Städteumfrage 2021 zu den kommunalen Förderinstrumenten. Hierzu gibt es eine Übersicht des Förderstatus´ aller deutschen Städte über 50.000 Einwohner*innen.

Darüber hinaus bietet der neue Marktreport auch neue Themen wie beispielsweise das BuGG-Positionspapier „Gebäudebegrünung als Klimafolgenanpassungsmaßnahme“, eine Zusammenfassung des oft zitierten „6. IPCC-Berichts 2021“, Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene und zwei sehr interessante Umfragen bei unterschiedlichen Zielgruppen.