Begriffserklärungen
Abflussbeiwert
Verhältnis von Niederschlag und Abfluss; Werte in ? von 1,0 (= 100 % Abfluss) und 0,0 (= 0 % Abfluss).
Abflussbeiwert / Kennzahl C
Verhältnis von Niederschlag und Abfluss; Werte in Abflusskennzahl C von 1,0 (= 100 % Abfluss) und 0,0 (= 0 % Abfluss).
Abnahme
Übergabe der fertiggestellten Dachbegrünung. Kann nach dem Aufbringen des Aufbaus ohne Pflanzen und/oder nach Anwachsen der Pflanzen erfolgen. Bei Industriebegrünung mit Fertigstellungspflege erfolgt die Abnahme in der Regel nach einem Jahr.
Begrünungsart
Es wird zwischen Extensiv- und Intensivbegrünung und als Übergangsform auch „einfach intensiv“ unterschieden.
Begrünungsverfahren
Art der Pflanzenaufbringung: Saatgut, Sprossenansaat, Flachballenpflanzen, Vegetationsmatten
Behelfsabdichtung
Vorübergehender Schutz der Unterkonstruktion einer Dachfläche um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen. Die verwendeten Materialien und die Art der Ausführung müssen hierfür geeignet sein.
Big Bag
Transporteinheit für Substrate. 1-2 Kubikmeter fassende Kunststoff-„Taschen“, die mit Substraten befüllt werden und mit einem Kran auf das Dach gehoben werden müssen
Dachabdichtung / Wurzelschutz
Die Dachabdichtung verhindert das Eindringen von Wasser in die Dachkonstruktion und das Gebäudeinnere. Sie wird vom Dachdecker fachgerecht verlegt und muss bei geplanten Begrünungen darauf abgestimmt sein. In der Regel sind Dachabdichtungen auch gleichzeitig Wurzelschutz.
Dachkonstruktion
Tragschale (Stahlbetondecke, Holzkonstruktion, Stahltrapezprofil etc.)
Dachneigung / Gefälle
Neigung und Gefälle beschreiben die „Schräge“ (Höhenänderung) des Daches. Die Neigung wird in Grad, Gefälle in Prozent angegeben. Normaler Begrünungsaufbau bei Dachneigung zwischen 1°(2%) -5°(9%) Dachneigung unter 1° (2%): Sonderkonstruktionen, d.h. Erhöhte Qualität der Dachabdichtung und Augenmerk auf eine rückstaufreie Entwässerung Dachneigung ab 15° (27%): Hilfsvorkehrungen zur Aufnahme von Schub- und Erosionskräften
Dränage
Untere Schicht der Dachbegrünung, die das Überschusswasser vom Dach leitet, damit kein unerwünschter Wassersanstau statt findet.
Dränschicht
Die Dränschicht ist eine Funktionsschicht auf der Ebene der Dachabdichtung bzw. auf dem Schutzvlies. Sie besteht aus natürlichen Schüttgütern (wie Lava, Blähschiefer, Blähton) oder aus Kunststoffelementen (sogenannten Festkörperdränagen). Die Dränschicht hat eine Aufbauhöhe von etwa ein bis 15 Zentimeter. Die vorrangige Funktionen der Dränschicht ist es, Überschusswasser des Gründachaufbaus zuverlässig und zügig in Richtung Dachablauf und Entwässerungssystem zu führen und Regenwasser zu speichern. Diese Speicherung geschieht im Schüttgut bzw. in den Mulden der Festkörperdränagen. Das Wasser steht den Pflanzen bei Trockenheit wieder zur Verfügung. Vorteil der natürlichen Schüttgüterdränagen ist der erweiterte verfügbare durchwurzelbare Raum, die Festkörperdränagen dagegen sind leichter und besser geeignet bei gefällelosen Dächern.
Einfache Intensivbegrünung
Im Hinblick auf die notwendigen Pflegemaßnahmen, die verwendeten Pflanzenarten, den Herstellungsaufwand und die Nutzungsmöglichkeiten bildet die einfache Intensivbegrünung eine eigenständige Form der Dachbegrünung. Sie ist hinsichtlich der Anforderungen und Eigenschaften zwischen der Extensivbegrünung und der Intensivbegrünung einzuordnen. Die Übergänge zu den beiden anderen Formen der Dachbegrünung sind nicht selten fließend.
Eingriffs-Ausgleichts-Regelung
Für Eingriffe in die Natur muss der Verursacher einen Ausgleich schaffen nach Bundesnaturschutzgesetz
Einschichtbegrünung
Entwicklungspflege
Pflege nach Fertigstellungspflege und Abnahme zur Erzielung des funktionsfähigen Zustands einer Begrünung.
Entwicklungspflege
Pflege nach Fertigstellungspflege und Abnahme zur Erzielung des funktionsfähigen Zustands einer Begrünung.
Entwässerung
Über die Dränage des Gründachaufbaus wird das Überschusswasser zue Entwässerungseinrichtung (Ablauf oder Rinne) geführt, damit auf dem Dach kein unerwünschtes Wasser steht.
Extensivbegrünungen
Extensivbegrünungen sind naturnah angelegte Vegetationsformen, die sich weitgehend selbst erhalten und weiterentwickeln. Es werden Pflanzen mit besonderer Anpassung an die extremen Standortbedingungen und hoher Regenerationsfähigkeit verwendet. Die weitestgehend geschlossenen flächigen Vegetationsbestände werden aus eher niedrigwüchsigen Moosen, Sukkulenten, Kräutern und Gräsern gebildet. Die Höhe des Schichtaufbaus beträgt etwa 5-15 Zentimeter, das Gewicht etwa 50-170 kg/m². Extensivbegrünungen sind auf flachen und geneigten Dächern bis etwa 40 Grad Neigung möglich. Die geringe Pflege und Wartung beschränkt sich auf 1-2 Kontrollgänge im Jahr. Die günstigsten Varianten extensiver Dachbegrünungen kosten bei einer Fläche von 1.000 m² etwa 10 Euro/m².
Filterschicht
Die Filterschicht liegt auf der Dränageschicht und trennt diese von der Substratschicht. Sie besteht in der Regel aus einem dünnen Vlies. Dies ist zwar wasserdurchlässig, verhindert jedoch das Einschwämmen von Feinanteilen aus der darüber liegenden Substrat- in die darunter liegende Dränageschicht. Das Filtervlies kann von den Pflanzenwurzeln durchwachsen werden.
First
Oberer Abschluss beim Schrägdach
Flachballenstauden
In Dachsubstraten vorgezogene Pflanzen in kleinen Töpfen
Gefälle
Neigung und Gefälle beschreiben die „Schräge“ (Höhenänderung) des Daches. Die Neigung wird in Grad, Gefälle in Prozent angegeben. Normaler Begrünungsaufbau bei Dachneigung zwischen 1°(2%) -5°(9%) Dachneigung unter 1° (2%): Sonderkonstruktionen, d.h. erhöhte Qualität der Dachabdichtung und Augenmerk auf eine rückstaufreie Entwässerung Dachneigung ab 15° (27%): Hilfsvorkehrungen zur Aufnahme von Schub- und Erosionskräften
Gespaltene Abwassersatzung
Gebührenordnung zur Abwasserbehandlung; getrennt in Schmutzwasser- (verbrauchtes Trinkwasser) und Versiegelungsgebühr (Wasser von befestigen Flächen). In vielen Städten sind begrünte Dächer von der Versiegelungsgebühr (teilweise) befreit.
Gründachaufbau
Funktionsschichten der Dachbegrünung: Schutzlagen, Dränschicht, Filterschicht, Vegetationstragschicht; Begrünungsbauweisen: ein- oder mehrschichtig
Intensivbegrünungen
Intensivbegrünungen umfassen Pflanzungen von Stauden und Gehölzen sowie Rasenflächen und Bäumen. In den Möglichkeiten der Nutzungs- und Gestaltungsvielfalt sind sie bei entsprechender Ausstattung mit bodengebundenen Freiräumen vergleichbar. Intensivbegrünungen sind in der Regel nur auf Flachdächern sinnvoll. Die verwendeten Pflanzen stellen hohe Ansprüche an den Schichtaufbau und an die regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung. Die Höhe des Gesamtaufbaus beträgt etwa 25-100 cm, das Gewicht etwa 300-1.200 kg/m². Diese Begrünungsform ist nur durch regelmäßige, mehrfache Pflege dauerhaft zu erhalten. Der Kostenrichtwert beträgt hier bei 1.000 m² Dachfläche ab etwa 60 Euro/m² und hängt ab von Aufbau, Ausstattung und Pflanzenauswahl.
Kehlen
Kehlen sind innenliegende Verschneidungslinien von zwei Dachflächen.
Mehrschichtbegrünung
Module zur Fertigung von grünen Wänden (outdoor/indoor Anwendung)
Hier fehlt noch der Erklärungstext!
Notabdichtung
Eine Notabdichtung ist eine befristete Abdichtung als vorübergehender Schutz im Schadensfall. Sie ist keine dauerhafte Lösung, aus diesem Grund können nicht die Kriterien einer Abdichtung erwartet werden.
Ortgang
seitliche Begrenzung bei einem Schrägdach
Regenwassermanagement
Zusammenspiel verschiedener Segmente (Dachbegrünung, Zisternen, Versickerung, Teiche) zum natürlichen Umgang mit Regenwasser
Sackware
Kunststoffsäcke von ca. 50-60 Liter Fassungsvermögen zum Transport für Schüttgüter-Dränge und Substrate
Schubsicherung
Im Steildachbereich ab 15 Grad Dachneigung eine konstruktive Maßnahme, um das Abrutschen des Gründachaufbaus zu verhindern.
Schubsicherung
Im Steildachbereich ab 15 Grad Dachneigung eine konstruktive Maßnahme, um das Abrutschen des Gründachaufbaus zu verhindern.
Schutzlage
Meist ein Textilvlies, dass die Dachabdichtung und/oder Wurzelschutzbahn vor mechanischer Beschädigung schützt.
Silo-LKW
LKW zum Transport von Schüttgüter-Dränagen und Substraten, die mittels Gebläsetechnik auf das Dach „geblasen“ werden.
Statik
Flächenlasten durch Begrünungsaufbau und Dachnutzung
Substratschicht (Vegetationstragschicht)
Die Substrat- oder Vegetationstragschicht ist der eigentliche Nährboden für die Pflanzen. Bei Dachbegrünungen werden in der Regel „technische Substrate“ verwendet und keine örtlich vorkommende Oberböden. Diese wären zu schwer, meist zu lehmig und hätten einen zu hohen Anteil an Samen und Wurzeln unerwünschter Pflanzen. Dachbegrünungssubstrate sind Mischungen aus verschiedenen Komponenten wie beispielsweise Lava, Bims, Blähschiefer, Ziegelsplitt, Rindenhumus und Grünschnittkompost. Sie werden in Erdenwerken gemischt und abgefüllt als lose Ware, in Säcken, in „Big Bags“ oder in Silo-LKWs (pneumatische Fördertechnik). Substrate für das Dach zeichnen sich aus durch geringes Gewicht, hoher Wasserkapazität, guter Wasserdurchlässigkeit, ausreichendem Luftporenvolumen und sind frei von unerwünschten Saaten und Wurzeln. Sie wiegen oft nur die Hälfte von Oberböden.
Traufe
Unterer Abschluss beim Schrägdach
Urban Farming / Urban Gardening
Gärtnerische Nutzung von Dachflächen zum Zweck der Selbstversorgung oder auch kommerziell genutzt. Meist werden verschiedene Obst und Gemüsesorten angebaut.
Vegetation
Die Pflanzen begrünter Dächer müssen grundsätzlich trockenheitsangepasst und unempfindlich gegen Wind und Frost sein. Je nach Begrünungsart (vor allem bei Extensivbegrünungen) können sich unterschiedliche Vegetationsformen ausbilden. Die Anforderungen an Pflanzen von Extensivbegrünungen sind wesentlich höher als an Pflanzen für Intensivbegrünungen, die sich oft aus ebenerdigen Staudengärten entnehmen lassen.
Vegetationsmatten
Vorkultivierte Trägervliese, auf den schon ein „Pflanzenteppich“ wächst und das Dach sofort grün macht.
Wartung
Wasserrückhalt
Rückhalt des Regens im Gründachaufbau. Hängt ab von der Wasserspeicherkapazität des Substrates und dem Abflussbeiwert des gewählten Systemaufbaus.
Windsog
Lokale Windeinwirkung und damit verbunden die ggf. notwendigen Auflasten bei lose verlegten Dachabdichtung und Wurzelschutz und die Verwehsicherheit des Gründachaufbaus.
Windsog
Lokale Windeinwirkung und damit verbunden die ggf. notwendigen Auflasten bei lose verlegten Dachabdichtung und Wurzelschutz und die Verwehsicherheit des Gründachaufbaus.
Wurzelschutz
Bei Dachbegrünungen werden wurzelfeste Dachabdichtungen oder Wurzelschutzbahnen verwendet, die „wurzelfest nach FLL“ oder „wurzelfest nach DIN EN 13948“ sind. Sie verhindern das Einwurzeln der Pflanzen in die Dachkonstruktion.