Pressemitteilung Details

In Ihrem sozialen Netzwerk teilen

Erfolgreiches 10. BuGG-Fassadenbegrünungssymposium in Hamburg

Am 25. September fand in Hamburg das 10-jährige Jubiläum des BuGG-Fassadenbegrünungssymposiums statt. Das Organisationsteam des Bundesverbands GebäudeGrün e.V. (BuGG) und der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) der Freien und Hansestadt Hamburg, freuten sich über mehr als 100 zufriedene Teilnehmer.

In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB), dem Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU), dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL), dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V. (BDLA) und der Schweizerischen Fachvereinigung Gebäudebegrünung e.V. (SFG) kann auf ein erfolgreiches Symposium zur Fassadenbegrünung zurückgeblickt werden. In 16 Vorträgen wurden abwechslungsreich und kurzweilig aktuelle Themen rund um die Fassadenbegrünung behandelt. Nach der Eröffnung des Symposiums durch den BuGG-Präsidenten Dr. Gunter Mann und Dr. Hanna Bornhold von der BUE, stellte Marco Schmidt (TU Berlin) seine aktuellen Forschungsergebnisse zur Verdunstungs- und Kühlleistung von bodengebunden Fassadenbegrünungen (Kletterpflanzen) vor. Einen Hauptteil der Forschung bildete der Vergleich mit unterschiedlichen Fassaden und Sonnenschutzsystemen. Die Ergebnisse zeigen eine deutlich verbesserte Wirkung durch die Fassadenbegrünung, vor allem hinsichtlich des Kühleffektes, auf. Beginnend mit einer historischen Zusammenfassung zur Entwicklung begrünter Wände, berichtete Prof. Dr.-Ing. Nicole Pfoser von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen über den aktuellen Stellenwert der Fassadenbegrünung in der Architektur. Nach der Vorstellung der bekannten Begrünungsarten wurden am Beispiel verschiedener Gebäude die am besten geeigneten Fassadenbegrünungsmöglichkeiten aufgezeigt und welchen positiven Nutzen diese für das Gebäude bzw. die Umwelt haben. In seiner Präsentation zu der bekannte Fassadenbegrünung des Wiener Magistrats „M48“ informierte Bernhard Scharf von der Universität für Bodenkultur in Wien über die Installation der grünen Wand und deren Wert für die Forschung. Gerade bei der Untersuchung der Dämmeigenschaften konnten sowohl im Winter, als auch im Sommer Verbesserungen durch die Fassadenbegrünung festgestellt werden. Einen Punkt, den Scharf in seinem Vortrag besonders betonte, ist die Wichtigkeit der Pflege. Sie ist ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit der Begrünungsmaßnahme. Prof. Dr.-Ing. Medi Mahabadi, Leiter Regelwerksausschuss Fassadenbegrünung der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL), stellte die neue FLL-Richtlinie zur Fassadenbegrünung vor, die dieses Jahr veröffentlicht wurde. Fokus lag dabei auf den Neuerungen in der Richtlinie, bei der erstmals die wandgebundenen Fassadenbegrünungen enthalten sind. Welche planerischen Aufgaben und Abläufe bei der Installation einer Fassadenbegrünung zu beachten sind, erklärte Nils van Steenis (Gelsenrot Spezialbaustoffe GmbH). Insbesondere die Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil in der Planung. Denn eine Fassadenbegrünung besteht nicht nur aus der grünen Wand selbst, sondern es müssen auch bauphysikalische Effekte, Bewässerungstechnik und Pflege sichergestellt sein. Aus diesen Gründen müssen alle Beteiligte (Architekten, Fassadenbauer, Statiker, Bauphysiker, Begrünungsexperte) miteinander zusammenarbeiten. Den Nachweis, ob Fassadenbegrünungen brennen können, hat Jürgen Preiss mit seinem Team von der Wiener Umweltschutzabteilung untersucht. Im Versuch wurden verschiedene bodengebunden Fassadenbegrünungspflanzen, darunter u.a. Efeu, Hortensie und Wisteria, auf deren Brennbarkeit getestet. Eine Erkenntnis ist, dass, bestimmte Pflanzenarten brennen, das Brandverhalten jedoch nicht verallgemeinert werden kann. Positiv hervorzuheben ist, dass in den 30-minütigen Tests keine horizontale Brandausbreitung beobachtet wurde. Auch der Gesundheitszustand der Pflanze ist entscheidend für die Entflammung, trockene Pflanzenteile entflammen deutlich schneller, als Frische. Ein Versuch für wandgebundene Begrünungen steht noch aus. Erstmals wurde im Rahmen des Fassadenbegrünungssymposiums in der erweiterten Mittagspause eine Besichtigung verschiedener Fassadenbegrünungsformen in der unmittelbaren Umgebung des Tagungsorts angeboten, was sehr guten Anklang fand. Fritz Wassmann-Takigawa von der Schweizerischen Fachvereinigung Gebäudebegrünung e. V. (SFG) gab in seinem Vortrag einen Überblick zur Vielfalt bodengebundener Arten für die Fassadenbegrünung. Abhängig von jedem Gebäude kann die geeignetste Form und Art für die Fassadenbegrünung gefunden werden. Eine fachgerechte Pflege ist das A&O bei Fassadenbegrünungen. In seiner Präsentation gab Thorwald Brandwein seinen Erfahrungsschatz an die Teilnehmer weiter. Darin ging er im Besonderen auf die wichtigsten Schadensquellen und deren Entgegenwirken ein. Um ein Eindringen der Pflanzen in den Innenraum zu verhindern, sollten Dach und Fensterleibungen frei von Pflanzen gehalten werden. Die Polsterdicke muss möglichst gering sein, damit das Brandrisko durch tote Biomasse vermindert wird. „Mooswände – das Allheilmittel? Möglichkeiten. Grenzen. Praxiserfahrungen. Projektbeispiele“ war das Thema von Stefan Brandhorst (Vertiko GmbH). Feinstaubbindung, Wasserspeicherung oder Dämmwirkung, Moose haben viele positive Effekte auf die Umwelt. Mit begrünten Mooswänden sollen die Effekte in der Stadt nutzbar gemacht werden. Brandhorst stellte das Projekt der Mooswand in Stuttgart mit all seiner Komplexität. Aus diesem Projekt soll für die Zukunft gelernt werden. Mit dem außergewöhnlichen Thema „Bäume an und aus der Wand. Der GraviPlant“ brachte Alina Schick von der Visioveris GmbH, die Teilnehmer ins Staunen. Der „GraviPlant“ ist ein Langzeit-Pflanzenversorgungssystem, das auf dem Prinzip des Klinostaten beruht, mit dessen Hilfe Pflanzen in eine geänderte Wuchsorientierung gebracht werden. Ziel ist dabei, Pflanzen auf eine neue Art in künstliche Lebensräume, wie z.B. an Hochhausfassaden oder als Gestaltungselement in Innenräumen, zu integrieren. Im Anschluss der Themenblöcke stellten Referenten aus den Reihen der BuGG-Mitglieder, Christiaan Bakker und Clemens Belke, tolle Fassadenbegrünungen in Kurzvorträgen vor und zeigten auf, wie vielfältig Fassadenbegrünung sein können.    Unterstützt wurde das BuGG-Symposium auch durch die BuGG-Mitglieder bzw. Verlage Garten+Landschaft, aplantis, TASPO, Taspo Garten Design, CarlStahl, VitaForst, PolyGrün, Vertiss, Sempergreen, Belke, Patzer Verlag, Gelsenrot und Vertiko. Weitere Informationen zur Fassadenbegrünung und die Vorträge des Symposiums: www.gebaeudegruen.info  Felix Mollenhauer Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) E-Mail: info@remove-this.bugg.de
www.gebaeudegruen.info Sitz:
Albrechtstraße 13 10117 Berlin Geschäftsstelle:
In den Birken 11
66130 Saarbrücken Telefon: +49 681 / 98 80 570
Telefax: +49 681 / 98 80 572 Fotos  Foto 1: Die Referenten auf einem Blick (stehend v.l.n.r.): Christiaan Bakker, Dr. Alina Schick, Dr. Hanna Bornhold (BUE Hamburg), Stefan Brandhorst, Jürgen Preiss, Prof. Dr.-Ing. Medi Mahabadi, Thorwald Brandwein, Prof. Dr.-Ing. Nicole Pfoser, Nils van Steenis, Marco Schmidt, Bernhard Scharf, Clemens Belke, Fritz Wassmann-Takigawa, Dr. Gunter Mann (BuGG-Präsident) Foto 2.1:Über 100 Teilnehmer verfolgten das 10. BuGG-Fassadenbegrünungssymposium in Hamburg Foto 2.2:Viele Infos rund um vertikales Grün gab es beim BuGG- Fassadenbegrünungssymposium am 25.09.2018 in Hamburg Foto 3: Reger Erfahrungsaustausch in den Pausen Foto 4: Integriert im Symposium war auch eine Exkursion an drei verschiedenen Fassadenbegrünungstypen

Bitte mit dem Quellenhinweis „Herfort/BuGG“. Danke!

Download
Foto_1.JPG
Foto_2_1.JPG
Foto_2_2.JPG
Foto_3.JPG
Foto_4.JPG